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Tscheb und die Donau
Der Donau-Dammbruch im Jahre 1924 Zum vorstehenden Bericht schrieb Franz Nachbar im 11. Tscheber Heimatbrief/Dezember 1982 folgendes: Der Dammbruch in Tscheb im Jahre 1924 Ergänzungen von Franz Nachbar, Maximiliansau, zum gleichlautenden Beitrag von P. Erni, im 10. Heimatbrief /Dezember1981 Vorbemerkung: Paul Erni zählte zu meinen Kartenspiel-Freunden in der ehemaligen Heimat. Durch meine Ergänzungen und Klarstellungen zu seinem Bericht möchte ich ihn in keiner Weise beleidigen oder diskreditieren. Ich möchte bloß der Wahrheit die Ehre geben. P. Erni dürfte damals ein Junge von 12-13 Jahren gewesen sein und daher die Ereignisse von 1924 mit denen von 1926 leicht verwechselt oder durcheinander gebracht haben. Also nichts für ungut! "Der Donaudamm ist nicht am Sonntag, den 16. Mai 1924 um 7.30 Uhr gebrochen, sondern vermutlich schon um Mittenacht von Samstag auf Sonntag. Die genaue Uhrzeit kennt niemand. Es war niemand dabei. Doch an diesem Sonntagmorgen um 7.30 Uhr zog der Verwalter des Gutsherren Dundjerski, Nikolic, mit großen Herden von Rindern, Ochsen, Kühen, Pferde usw. durch die "Mittelgasse" zu den herrschaftlichen Stallungen und kündete es nach links und rechts: Der Damm ist gebrochen! Bei dieser Weitergabe von Mund-zu-Mund gelangte die Kunde hiervon bis etwa 10.00 Uhr auch zu dem Hornisten der Feuerwehr, Peter Scherer. Er bließ dann auch sofort Alarm - und dies auch vor dem Gotteshaus. Daraufhin verließen viele junge Männder das "Hochamt" mit Schrecken, dass es irgendwo einen Brand gibt. Derartige Brände ereigneten sich jährlich 2-3mal. Es herrschte große Unsicherheit und Aufregung, denn niemand konnte sagen, wo es einen Brand gibt. Um die Mittagszeit kamen die Amtsboten, die "Kleinrichter" und trommelten aus, von der "Ersten Gasse bis zur Mittelgasse" der "Balger Sepp-Vetter" und von der "Bauerngasse bis zur Letzten- und Fabriksgasse" der "Beck-Michel-Vetter": "D"r Damm is eigriss; niemand soll ins Riet gehn; es besteht große Gefahr! Während des ganzen Vormittags war der Verwalter Nikolic mit seinen "Bereschen" (Knechten) unablässig bemüht von den Herden seiner Herrschaft an Schweinen und Büffel zu retten, was zu retten war. Ab der Mittagszeit nahmen sie wegen der Gefahr der herannahenden großen Wasser-Massen den Weg nicht mehr über das Riet, sondern direkt Richtung Glozan und von dort nach Tscheb. Der Bruch des Dammes ereignete sich bei Begec, etwa 10-12 km von Tscheb entfernt. Das Riet füllte sich bis gegen Abend. Am nächsten Morgen war das ganze Riet von Tscheb bis Begec zu einem einzigen großen See geworden. Die Stallungen und das Wohngebäude vom "Nikolic-Salasch" (Ausiedlerhof) waren bis zur Decke unter Wasser. Mitten im Riet stand die "Rosshalterhütte", die Notunterkunft für Zuchtstuten und Fohlen, sie stand auf Pfählen und ihre Maße betrugen etwa 50x8 Meter. Auch dieses stand bis zur Hälte des Daches, das mit Rohr (Schilf) gedeckt war, unter Wasser. Hier entdeckten die Donaumüller am nächsten Tag, als sie mit ihrem Kahn vorbeifuhren, an einem Ende der Dachkuppel einen Wildhasen und am anderen einen Fuchs (in der Gefahr verträgt sich alles!). Sie könnten in der Pfanne eines "Wilderers" gelangt sein! Ich würde mich freuen, wenn mir jemand darüber Bescheid geben könnte. Im Spätsommer 1924 ging dann das Wasser wieder zurück. Die Bruchstellen des Dammes wurden geschlossen und im darauffolgenden Jahr - 1925 - wurde der Damm wesentlich verstärkt. Der Fuß des Dammes wurde um 10 Meter verbreitert und die Höhe um 1 Meter höher gesetzt. Im nächsten Jahr - 1926 - passierte dann folgendes: Im April und Mai kam wieder das Hochwaser und diesmal um 120 cm höher als 1924. Das Wasser reichte genau bis zu der Stelle, wor der Damm aufgefüllt wurde. Der neue Grund (Boden) war aber mit dem seitherigen noch nicht genügend verwachsen. So wurde der neue Damm auf der ganzen ausgebesserten Strecke "schwabbelig" (weich) und die Gefahr eines erneuten Bruches war gegeben. So wurde, wie P. Erni richtig berichtet, Alarm in Tscheb, Glozan und Begec gegeben. Aus jeder Haushaltung musste eine Person mit Spaten oder Schaufel ausgerüstet und die Bauern mit Ross und Wagen zum Notdienst antreten. Es wurden Sandsäcke gefüllt und an den weichen Stellen angebracht. Die Zimmerleute der Herrschaft, Gruber Hans, Gari Franz und Balger Hans mit ihren Gesellen fertigten Spundwände aus Bauholz und Pfosten von 5 cm Stärke wurden in den Boden getrieben.Und der Damm hielt dem Wasser stand! Der Druck des Wassers war aber so stark, dass es im Riet an manchen Stellen wie aus einer Bergquelle hervorsprudelte. Und genau an einer solchen Stelle verunglückten die zwei Pferde von Mayer Josef. Doch die Herrschaft war so großzügig und ersetzte ihm die Pferde. Hinzugefügt sei noch, dass unsere Gemeinde in ihrer seitherigen Geschichte nie hochwassergefährdet war. Die Standortwahl der neuen Siedlung im Jahre 1801 war eine glückliche. Alle umliegenden Gemeinden, Glozan, Begec, Futog, Gajdobra, Neugajdobra, Bulkes und Palanka liegen um 2-3 Meter tiefer als Tscheb. Sie wären eher geschwommen als unsere Gemeinde." |
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